Leben

Leben und Arbeiten als Applikationsspezialist in der Laborautomation

3 min Thomas Zacher

Bild: Thomas Zacher

Nicht grundlos gibt es von Lego®, Fischer Technik® und zahlreichen anderen Herstellern Bausätze, mit denen programmierbare technische Apparaturen geschaffen werden können, die wiederkehrende mechanische Arbeit verrichten - Roboter.

Technikbegeisterten Menschen macht es offensichtlich Spaß, einem Gerät mit eigenem Programmiercode „Leben einzuhauchen“ und zu sehen, wie dieses Gerät dann Arbeit verrichtet. Als Applikationsspezialist im Bereich der Laborautomation programmiert und implementiert man komplexe technische Geräte ‑Pipettierroboter‑ für die automatisierte Prozessierung biologischer Assays wie z. B. ELISA (Enzyme-Linked ImmunoSorbent Assay) oder NGS (Next Generation Sequencing). Applikationsspezialisten in der Laborautomation müssen einerseits die Erfordernisse des biologischen Assays verstehen und andererseits die Technologie und Programmierung der Pipettierroboter beherrschen.

Alternative zur universitären Karriere?

Für mich war schon frühzeitig im Studium klar, dass ich keine wissenschaftliche Karriere in einer Hochschule oder einem Forschungsinstitut anstrebe, sondern vielmehr in der freien Wirtschaft arbeiten wollte. Mein Wunsch war es, mit Wissenschaft und Technik neue, kommerziell erfolgreiche Produkte zu schaffen. Bereits während meiner Industrie-Promotion habe ich in Biotech Start-up Firmen gearbeitet und dann auch in meiner ersten Anstellung als promovierter Biophysiker. Hier hatte ich als Anwender zum ersten Mal Berührung mit einem Laborautomaten – und viel Spaß daran. Während einer Phase der beruflichen Neuorientierung habe ich dann auf der Messe Analytica in München große komplexe Pipettierroboter gesehen und beim Gespräch mit den Mitarbeitern der Firma Hamilton wurde mir schnell klar, dass der Beruf des Applikationsspezialisten mein Traumberuf ist.

Seit 17 Jahren arbeite ich nunmehr bei Hamilton und leite aktuell das Team der Presales Consultants. Presales Consultants sind sehr erfahrene Applikationsspezialisten bei Hamilton, die in der Verkaufsphase Automationskonzepte entwickeln und die Kunden technisch und applikativ beraten. Besonders gefällt mir an diesem Job, dass es tatsächlich nie langweilig wird und die Tage sich selten gleichen aufgrund des regen Tagesgeschäfts und aufgrund beständiger Veränderungen durch die Dynamik des Marktes, neuer biologischer Technologien und Hamiltons Innovationskraft.

Introvertiert vs. extrovertiert

Als Applikationsspezialist habe ich immer sehr die unterschiedlichen Aspekte des Berufs genossen: einerseits das konzentrierte und introvertierte Entwickeln (Programmieren) von Methoden im Home Office und andererseits das extrovertierte Agieren im Außendienst beim Kunden im Labor. Hier ist der Applikationsspezialist während der Inbetriebnahme des Pipettierroboters der erste Ansprechpartner des Kunden. Fachliche Fragestellungen werden erörtert und Probleme werden zumeist sehr konstruktiv und kreativ gemeinsam gelöst.
Generell habe ich das Reisen und Kennenlernen verschiedenster Labors -vom High Tech Forschungslabor in der Pharmabranche,  über das Hochdurchsatzlabor eines mittelständischen Diagnostiklabors bis zu den sehr divers und flexibel aufgestellten Labors in der Akademie- immer als äußerst bereichernd empfunden.
Und das Beste natürlich ist, man spart das Geld mehr für programmierbare Bausätze….

Der Autor

Dr. Thomas Zacher arbeitet bei dem Mitgliedsunternehmen Hamilton Germany GmbH.