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Magnetische Zellseparation - eine wertvolle Technologie für die Zelltherapie

2 min Uwe Rempe

Bild: Miltenyi Biotec B. V. & Co. KG

Die Zellen in unserem Körper sind darauf spezialisiert, die unterschiedlichsten Aufgaben und Funktionen zu erfüllen. Um diese Unterschiede zu verstehen und herauszuarbeiten, ist es notwendig, Zellen voneinander zu trennen und isoliert zu betrachten. Ein Anwendungsgebiet ist beispielsweise die Erforschung des Immunsystems, dessen Funktionen mittlerweile immer besser verstanden werden. 

Mit Hilfe von Magneten

Um die zu analysierenden Zellen aus einem Zellgemisch zu isolieren, wird die immunomagnetische Zellseparation genutzt. Sie basiert auf Antikörpern, die an magnetische Partikel (Beads) gekoppelt sind. Wird das Zellgemisch mit dem Antikörper/Bead-Komplex vermengt, binden Zellen, die das dem Antikörper entsprechende Erkennungsmerkmal an der Zelloberfläche tragen, an den Komplex. Wenn dieses Zellgemisch mit dem Antikörper/Bead-Komplex in ein Magnetfeld gebracht wird, werden magnetisch markierte Zellen zurückgehalten (positive Selektion), während unmarkierte Zellen entfernt werden können. Um die markierten Zellen zu gewinnen, wird die Probe wiederum aus dem Magnetfeld entfernt.

Anwendung: personalisierte Krebstherapie

Für die Isolierung von Zellen mit immunomagnetischen Beads stehen verschiedene Technologien zur Verfügung: die säulenbasierte und säulenfreie Technologie. Beide Technologien werden unter anderem dafür verwendet, um Chimeric-Antigen-Receptor (CAR)-Zelltherapien zu entwickeln, mit denen etwa Krebs, Autoimmunerkrankungen oder auch neurodegenerative Erkrankungen behandelt werden können. Dabei werden Zellen des Immunsystems aus dem Blut isoliert und außerhalb des Körpers umprogrammiert, um kranke Zellen erkennen zu können. Anschließend werden die umprogrammierten Zellen wieder in den Körper des Patienten gebracht, wo sie nun die Krebs oder andere schadhafte Zellen erkennen und bekämpfen.

Der Autor

Dr. Ceyhun Tamer ist Mitarbeiter bei dem Unternehmen Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG.

Neuveröffentlichung des Artikels aus der LSR-Imagebroschüre „Wir leben Forschung“.

Teil 2 von 12

Zukunftsthema Zell- und Gentherapie