Leben

Nachhaltig, aber umfassend

4 min Uwe Rempe

Image by Merck KGaA

Warum Merck den Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz nachhaltig gestaltet

Manchmal kommt alles ganz anders als gedacht. Im richtigen Leben, aber auch in der Berufswelt. Die Hamburgerin Melanie Plößer startete 1998 an der Universität Hamburg mit dem klaren Ziel, sich die Welt der Chemie umfassend zu erschließen. Das hat sie mit dem Diplomabschluss konsequent umgesetzt, sogar noch anschließend drei Jahre an der Universität Potsdam in ihre Doktorarbeit über Kolloid- und Polymerchemie investiert.

Heute trägt die promovierte Chemikerin als Head of Corporate Environment, Health & Safety Verantwortung beim Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck in Darmstadt. Die Gesundheit und Sicherheit von 64.000 Mitarbeitern in 66 Ländern hat höchste Priorität für Melanie Plößer und sie sagt: „So ungewöhnlich ist dieser berufliche Weg nun auch wieder nicht, berücksichtigt man meinen Weg im Unternehmen.“

Praktikable Lösungen finden

Immer wieder begegneten ihr die Themen Arbeits- und Umweltschutz sowie Gesundheit in ihren Aufgaben bei Merck: In der Forschung und Betriebsassistenz ebenso wie als Qualitätsmanagerin oder als Betriebsleiterin eines organischen Produktionsbetriebes. „In der betrieblichen Praxis wird man immer wieder mit Fragen konfrontiert, die aus dem EHS-Bereich erwachsen. Mit denen man sich im Team auseinandersetzen und für die man gemeinsam praktikable Lösungen finden muss“, konstatiert Dr. Plößer.

Zum Beispiel beim Arbeitsschutz. „Aus Darmstadt steuern wir die entsprechenden Maßnahmen zur Einhaltung aller geltenden nationalen und internationalen EHS-Vorschriften und Richtlinien weltweit.“ Zudem führe man regelmäßig interne EHS-Audits durch. „Unterstützt werden wir dabei von den lokalen EHS-Managern.“ Das betreffe auch die Um- und Durchsetzung der EHS-Standards und Regulierungen innerhalb des Unternehmens, sagt die EHS-Verantwortliche des Konzerns. All dies zusammen schütze die Niederlassungen vor Ort, die Mitarbeiter, die Vermögenswerte und den Ruf von Merck vor externen und internen EHS-Risiken.

Strikte Nachhaltigkeitsprüfung

Allein im Merck-Bereich Life Sciences mit den Sparten Pharma, Biotech, Diagnostik, staatliche und akademische Forschung sowie Industrielle Mikrobiologie bereichert das international aufgestellte Darmstädter Unternehmen mit innovativen Test-Kits und Services – etwa für die Lebensmittelsicherheit, Umweltanalysen, die In-Vitro-Diagnostik – den weltweiten Markt. Insofern ist für Merck ein striktes Nachhaltigkeits- und Umweltschutzregime verpflichtend.

„Unsere Produkte werden alle einer strikten Nachhaltigkeitsprüfung unterworfen“, so Dr. Plößer. Lasse sich die Verwendung kritischer Stoffe und Materialien nicht vermeiden, erstelle man jedoch detaillierte Nutzungsvorgaben für die künftigen Anwender, um auf diese Weise Arbeits- und Umweltschutz zu gewährleisten.

Mitarbeitergesundheit stark im Fokus

Merck hat sich dem Thema Nachhaltigkeit seit einigen Jahren umfassend zugewandt. In Folge der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris stellte sich das Unternehmen verbindliche Umweltziele – und berichtet darüber im jährlichen Nachhaltigkeitsbericht.  Zum Beispiel „haben wir uns der Science Based Targets Initiative (SBTi) angeschlossen und uns damit verpflichtet, die Forderungen des Pariser Klimaschutzabkommens zu erfüllen“. Bis 2040 will Merck die komplette Klimaneutralität erreicht haben, bis 2030 soll der zugekaufte Strom zu 80 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen.

„Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter sowie umfassender Arbeitsschutz sind auf jeden Fall auch ein sehr wichtiges Thema, um nachhaltig zu arbeiten“, betont Melanie Plößer. So habe man weltweit ein „BeSafe“-Programm etabliert, fördere die Sicherheitskultur auf globaler Ebene, um überall ein gleich hohes Niveau zu erreichen, rücke den Faktor Gesundheit in den einzelnen Betrieben und Standorten immer mehr in den Fokus, anstatt das Thema allein der Selbstverantwortung der Mitarbeiter anheimzustellen.

Das wirkt, das lässt sich auch in Zahlen festhalten: Die „Lost Time Injury Rate“ (LTIR) misst weltweit Unfälle mit mindestens einem Ausfalltag pro eine Million Arbeitsstunden. „Diesen Wert haben wir in den letzten Jahren stetig verbessert, 2022 lag er bei 1,3. Unser Ziel ist es, bis 2025 einen Wert unter 1 zu erreichen. Denn nichts ist einen Unfall wert“, unterstreicht Melanie Plößer.

Vermeiden und Wiederverwerten

Auch das Thema Abfall nimmt man bei Merck sehr ernst. Schon heute gilt: Vermeiden und Wiederverwerten. „82 Prozent unseres Abfallaufkommens von 371 Kilotonnen haben wir 2022 recycelt“, berichtet Dr. Melanie Plößer. Bei den Überlegungen zum ab 2025 in Kraft tretenden neuen Abfallziel wird die Kreislaufwirtschaft (circular economy) eine deutlich größere Rolle spielen. „Dafür werden konkrete Überlegungen zunächst direkt in den Bereichen angestellt und diese Ideen, soweit möglich und sinnvoll, auf das ganze Unternehmen ausgeweitet.“