Leben

Als Biologin in der Unternehmenskommunikation - Und warum Neugier und Offenheit dabei nützlich sind.

2 min Tanja Kreienbaum

Foto: Tanja Kreienbaum

Tanja Kreienbaum arbeitet als Mitarbeiterin in der Kommunikationsabteilung bei der Promega GmbH in Walldorf. Hier erzählt sie mehr über das Berufsbild und warum sie den Schritt von der Biologie in die Öffentlichkeitsarbeit eines Life-Science-Research-Unternehmens wagte.

 

Das Interview führte Anette Leue. 

AL: Wenn du an einen klassischen Montag denkst, wie sieht der aus?

TK: Das Wichtigste – Kaffee! Danach verschaffe ich mir einen Überblick. Gibt es wichtige E-Mails, die sofort bearbeitet werden müssen? Welche Termine stehen in der Woche an? Welche Aufgaben müssen erledigt werden, welche Aufgaben haben Priorität? Daraus ergibt sich dann für mich eine Art Wochenplan. Abgesehen davon gibt es nicht den typischen Montag. Das ist auch das Schöne an meinem Beruf. Es wird nie langweilig.

AL: Unternehmenskommunikation oder Öffentlichkeitsarbeit klingt für viele Menschen erstmal etwas abstrakt. Was machst du genau?

TK: Meine Arbeit teilt sich grob in zwei Bereiche – die interne und die externe Kommunikation. Die interne Kommunikation beinhaltet die Kommunikation nach innen und zielt auf die Mitarbeiter:innen. Dabei bespiele ich unsere internen Kanäle mit Informationen für die Kolleg:innen oder organisiere und moderiere interne Veranstaltungen. Die externe Kommunikation umfasst die Kommunikation nach außen, unter anderem mit Pressevertreter:innen. Dafür erstelle ich zum Beispiel Pressemitteilungen, Social-Media-Beiträge oder redaktionelle Beiträge, um das Unternehmen, seine Ziele und Themen nach außen sichtbar zu machen.

AL: Welchen Herausforderungen musst du dich dabei stellen?

TK: Die Herausforderung in diesem Bereich besteht vor allem darin, glaubwürdig und transparent zu kommunizieren und dabei die Interessen des Unternehmens zu wahren. Aus diesem Grund ist es - zumindest für mich - besonders wichtig, hinter den Werten und Produkten des Unternehmens zu stehen. Wenn ich selbst nicht glaube, was ich kommuniziere, glauben es die Menschen, an die ich meine Kommunikation richte, ebenfalls nicht.

AL: Du bist studierte Biologin. Wie bist du zur Unternehmenskommunikation gekommen?

TK: Wie viele Studenten habe ich mich zum Ende des Studiums gefragt, wie es weitergehen soll. Eine Zukunft in der Forschung sah ich unter den schwierigen akademischen Bedingungen für mich nicht. Durch Zufall bin ich auf eine Veranstaltung zum Thema “Als Naturwissenschaftler in der PR” gestoßen. Die Begeisterung der Referentin ist auf mich übergegangen und ich habe mich danach für ein Fernstudium in Public Relations angemeldet.

AL: Wie viel Wissenschaft steckt noch in deinem Beruf?

TK: Das Besondere an der Arbeit in einem Life-Science-Unternehmen ist, dass man ständig von Wissenschaft umgeben ist. Natürlich mache ist selbst keine Experimente mehr, aber ich berichte über die wissenschaftliche Arbeit anderer. Dazu recherchiere ich und lese wissenschaftliche Paper. Was mir besonders gefällt ist, dass ich Einblick in viele wissenschaftliche Bereiche erhalte und ständig Neues lerne.

AL: Was sollte man für diese Tätigkeit mitbringen?

TK: In erster Linie Offenheit. Man sollte offen sein, Dinge auszuprobieren und keine Scheu haben, auf Menschen zuzugehen. In der Unternehmenskommunikation sind wir immer auf der Suche nach Themen und die finden wir zum Beispiel in den einzelnen Abteilungen im Unternehmen. Eine weitere hilfreiche Eigenschaft ist Neugierde. Was passiert in den Abteilungen und ist es relevant für die gesamte Belegschaft? Oder, welche Themen sind gesellschaftlich relevant und für die Presse von Interesse? Das sind Fragen, die wir uns stellen und da hilft ein Funken Neugierde. Den Rest kann man lernen.

AL: Hast du abschließend noch einen Tipp für alle, die ebenfalls in der Unternehmenskommunikation Fuß fassen wollen?

TK: Eigeninitiative zeigen. Mir hat das einige Türen geöffnet. Ich habe zum Beispiel in meiner Freizeit Kurse in Webdesign oder für verschiedene Grafikprogramme belegt. Damit konnte ich in Vorstellungsgesprächen punkten.