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Schneller, billiger, besser: Roboter im Labor sind unverzichtbar

2 min Uwe Rempe

Bild: Hamilton Bonaduz AG

Das Messen von Biomarkern zur Früherkennung von Krebs, die Vitamin-D-Bestimmung im Winter oder genetische Untersuchungen zur Diagnose von Erbkrankheiten sind drei Beispiele, die zeigen, dass die Diagnostik die Grundlage des heutigen Gesundheitssystems bildet.

Ein Beispiel: Ein großes Krankenhauslabor in Europa musste schon im Jahr 2020 mehr als 60 Millionen Laboranalysen bewältigen. Diese enorme Menge an Patientenproben können manuell nicht mehr profitabel und zugleich qualitativ hochwertig analysiert werden. Deshalb gewinnt die Automatisierung von Laborprozessen weiter an Bedeutung.

Heute können Prozesse vom Eingang der Patientenproben über die Analyse bis hin zur Probenlagerung vollständig automatisiert und digitalisiert werden. Dabei spielt das automatisierte Prozessieren von flüssigen Proben (z. B. Blut, Urin), insbesondere die oft zeitaufwendige Probenvorbereitung vor der eigentlichen Analyse (z. B. Genomsequenzierung oder Metabolitenanalyse), eine entscheidende Rolle. Die Automatisierung von Flüssigkeitstransfers, Zentrifugationen oder Polymerase-Kettenreaktionen (PCR) sichert eine hohe Genauigkeit, Präzision und Reproduzierbarkeit – selbst im Submikroliter-Volumenbereich.

Ressourceneffizient und verlässlich

Die Miniaturisierung von Equipment nimmt generell einen zunehmenden Stellenwert ein. Sie ermöglicht es, den Einsatz wertvoller Reagenzien und Verbrauchsmaterialien zu reduzieren. Das spart Kosten und steigert die Nachhaltigkeit bei einem gleichzeitig höheren Durchsatz an Patientenproben.

Bei Überwachung und Steuerung solcher Hochdurchsatzverfahren werden enorme Mengen an Daten generiert und verarbeitet, dies ist manuell kaum mehr realisierbar. Zudem fordert die seit Mai 2022 geltende Verordnung für In-vitro-Diagnostika (EU 2017/746) eine entsprechende Erhebung von Daten, was durch Automatisierung und Digitalisierung weitreichend unterstützt wird.

Mittlerweile sind Roboter im Labor bei zunehmend komplexen diagnostischen Analysen ein unverzichtbares Instrument geworden. Sie entlasten die Beschäftigten im Labor von ermüdenden repetitiven Tätigkeiten und wirken so auch dem Fachkräftemangel entgegen. 

Der Autor 

Dr. Andreas Essig war bis Ende 2022 Mitarbeiter bei Hamilton.

Neuveröffentlichung des Artikels aus der LSR-Imagebroschüre „Wir leben Forschung“.