Leben

So viel mehr als Klinkenputzen: Mein Job im Sales

4 min Robert Marschall

Image by Robert Marschall

Budgets erstellen, mein Team führen und wichtige Kunden treffen - das sind nur drei typische Aufgaben meines Arbeitsalltags. Ich heiße Robert Marschall und bin Head of Research Sales Germany North & East bei QIAGEN. Als promovierter Biologie ist das sicherlich kein klassisches Berufsbild. Den Sprung ins kalte Wasser bereue ich aber keineswegs.

2016 war es geschafft! Die Promotion im Bereich der Biotechnologie der Pflanzen erfolgreich beendet, war ich bereit für die große weite Arbeitswelt. Doch wie für die meisten Absolventinnen und Absolventen stand ich relativ schnell vor der Frage nach dem „Wohin“: Ein Berufsleben an der Uni mit endlosen und doch immer wieder endenden Zeitverträgen, ein Job in der Forschung, in dem man als promovierter Wissenschaftler vermutlich doch mehr am Schreibtisch als an der Laborbank sitzt, oder doch etwas ganz anderes? Ich habe ich mich für das „Andere“ entschieden und bewarb mich nach meiner Promotion trotz aller Vorurteile auf eine Sales-Position. Während der Bewerbungsphase hatte ich natürlich die Kommentare meiner damaligen Kolleginnen und Kollegen im Hinterkopf: „Willst du etwa Klinken putzen gehen?“, „Warum fängst du mit deinem Wissen aus der Promotion nicht mehr an?“ Doch ich sah in der Stellenausschreibung als Account Manager bei QIAGEN viele Möglichkeiten: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktiv in ihrer Forschung unterstützen, ein Gebiet selbst managen, Verantwortung übernehmen und interdisziplinär mit den unterschiedlichsten Menschen zusammenarbeiten. Nach drei Bewerbungsrunden und einer intensiven Einarbeitungsphase war es dann soweit: Ich bekam das „GO“ und durfte mein Gebiet übernehmen, Forscherinnen und Forscher kennenlernen und eigenverantwortlich daran arbeiten, mein Budget zu erreichen (und natürlich zu übertreffen).

Von wissenschaftlichen Diskussionen und geputzten Klinken

Drei Jahre später traf ich eben die Kolleginnen und Kollegen wieder, die damals so große Vorbehalte gegen den Sales hatten, und was sollte ich Ihnen sagen: Bei QIAGEN putzt man nur wenige Klinken und braucht das Fachwissen aus Studium und Promotion. Als Account Manager diskutierte ich mit meinen Kundinnen und Kunden auf Augenhöhe ihre Forschung und versuchte, diese mit neuen Lösungen voranzutreiben. Ich war Berater und fühlte mich nie als ungebetener Gast, der nur seine Produkte verkaufen will. Ich konnte nicht nur mein bereits vorhandenes Wissen nutzen, sondern über die Jahre auch viele neue Techniken kennenlernen, mein Wissen erweitern und in vielerlei Hinsicht über den Tellerrand hinausschauen. Die ein oder andere Klinke zu putzen - sprich ohne Termin in einem Institut vorbeizuschauen und sich über die aktuelle Situation im Labor zu informieren - gehört natürlich zum Job als Account Manager dazu. Doch mindestens genauso oft wurde ich von meinen Kundinnen und Kunden als QIAGENer zu Terminen eingeladen und mit offenen Armen empfangen - ohne, dass ich die Klinke auch nur anfassen musste.

Für immer Account Manager?

Das Klinkenputzen hörte irgendwann ganz auf, denn im Sales hat man vielfältige Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. Neben der Erweiterung meiner Fähigkeiten als Account Manager, einer Spezialistenlaufbahn oder dem Wechsel z.B. in das Produktmanagement gab es für mich nach drei Jahren die Möglichkeit als Account Manager in die Regionalleitung zu wechseln. Dort konnte ich nicht nur Gebiets- sondern auch Führungsverantwortung übernehmen. Mittlerweile leite ich ein Team aus Account Managern und Spezialisten, die tagtäglich versuchen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch Produkte von QIAGEN zu unterstützen. Wir setzen gemeinsam alles daran, die Arbeit für unsere Kundinnen und Kunden zu vereinfachen und die Vision von QIAGEN in die Tat umzusetzen: „Making Improvements in Life Possible“.

Der Autor 

Robert Marschall arbeitet aktuell bei dem Unternehmen QIAGEN GmbH.