Leben

Vom Anwender zum Produktmanager: Karrierechancen in der Life-Science-Research-Industrie

3 min Thomas Schreiber

Bild: Thomas Schreiber

Nach Biochemie-Studium, Promotion und PostDoc-Zeit stand ich vor der Frage, wie ich meinen weiteren Karriereweg beschreiten wollte. Das anwendungsbezogene Arbeiten während der PostDocZeit hatte mir Spaß gemacht und daher wollte ich diesen Weg im nicht-akademischen Bereich weiterverfolgen.

Eine ausgeschriebene Produktmanager-Stelle bei Greiner Bio-One passte perfekt zu meinen Vorstellungen und gab mir die Möglichkeit, Laborprodukte, mit denen ich bislang gearbeitet hatte, nun von einer anderen Seite zu sehen. Während zunächst konkrete Entwicklungsarbeit mit Projektleitung einen höheren Anteil an meiner täglichen Arbeit hatte, habe ich mich in den folgenden Jahren in Richtung strategisches Produktmanagement weiterentwickelt. Seit 6 Jahren bin ich nun Senior Product Manager für das Portfolio der Rollerflaschen.

Die Anforderungen an die Position des Produktmanagers sind in Unternehmen unterschiedlich. Allen gemeinsam ist, dass der Produktmanager seine Produkte im gesamten Produktlebenszyklus begleitet: von der ersten Idee, über die Erstellung der Produktanforderungen und eines Business Cases, Realisierung des Produkts und Produktlaunch bis hin zum Steuern des reifen Produkts. Man kann also idealerweise sein „Baby“ von den ersten Schritten an beim Wachsen begleiten. Damit hat der Produktmanager eine zentrale Rolle im Unternehmen inne und eine wichtige Schnittstellenfunktion.

Die Vernetzung mit anderen Unternehmensbereichen, wie Forschung und Entwicklung, Marketing, Controlling, Vertrieb und Geschäftsführung ist eine spannende und vielseitige Aufgabe. Daraus resultiert eine enge Zusammenarbeit mit den Kollegen in funktionsübergreifenden Teams. Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist neben dem strategischen Portfoliomanagement zum Beispiel Marktanalyse mit der Ermittlung von Branchentrends und Kundenbedürfnissen. Mit dem wissenschaftlichen Hintergrund ist die Kommunikation auf Augenhöhe mit Schlüsselkunden und Meinungsbildnern direkt oder auf Messen und Konferenzen ein entscheidender Faktor, um den Erfolg eines Produkts sicherzustellen.

Innerhalb unseres Unternehmens überprüfe ich regelmäßig die Geschäftsziele wie Umsatz und Gewinn meines Produktportfolios. Liegen die Produkte mit ihren Kennzahlen innerhalb der Erwartungen? Welche Aktionen sind sinnvoll in Abstimmung z.B. mit dem Vertrieb? Gibt es Trends, die es besser zu verstehen gilt? Wo können wir mit neuen Produkten die Kunden in ihrem Workflow unterstützen?

Durch die verschiedenen Anknüpfungspunkte sind Kenntnisse in Marketing, Betriebswirtschaft und regulatorischen Anforderungen wichtig. Entsprechende Schwerpunkte vor oder nach dem Studium sind hilfreich, das Wissen kann man aber auch über entsprechende Weiterbildungen erlangen. In vielen Fällen ist das mit Unterstützung des Arbeitgebers berufsbegleitend möglich. Überhaupt bietet die Position des Produktmanagers interessante Möglichkeiten, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.

Nach nunmehr 13 Jahren im Produktmanagement bei Greiner Bio-One ist mein Fazit: Eine Karriere als Produktmanager in einem Unternehmen der Life-Science Industrie bietet eine sehr gute Gelegenheit, wissenschaftliches Fachwissen mit einer unternehmerischen Perspektive zu verbinden und so zur erfolgreichen Entwicklung und Vermarktung innovativer Produkte beizutragen.

Der Autor

Dr. Thomas Schreiber arbeitet als Produktmanager bei dem LSR-Mitgliedsunternehmen Greiner Bio-One GmbH.