Anfang September 2023 hat der Verband der Chemischen Industrie (VCI) die Responsible Care-Preise 2023 vergeben. In diesem Jahr war der Wettbewerb dem nachhaltigen und sparsamen Umgang mit Energie gewidmet. Ulrike Zimmer, VCI-Bereichsleiterin Wissenschaft, Technik und Umwelt, betonte zur Preisverleihung: „Unsere Siegerunternehmen zeigen, wie Energiesparen heute geht. Ihre Projekte des Responsible Care-Wettbewerbs 2023 sind herausragende Vorbilder, wie kreativ und innovativ die Unternehmen dieses Ziel erreichen wollen.“
Eine unabhängige Jury kürte die Evonik-Standorte Herne und Rheinfelden zu Siegern des Wettbewerbs. Die Plätze 2 und 3 gingen an CHT Germany (Oyten) und Roche Diagnostics (Penzberg). Das Unternehmen Rudolf aus Geretsried erhielt den Mittelstandspreis, die BASF Lampertheim den Digitalisierungspreis.
CO2-freie Wärmeversorgung bei Roche
Seinen dritten Platz erarbeitete sich Roche in Penzberg für das Projekt „Niedertemperatur-Warmwasser-System“. Ziel von Roche ist es, am Standort Penzberg bis 2030 die Wärmeversorgung von 25 Gebäuden auf eine CO2-freie und ohne fossile Energieträger auskommende Versorgung umzustellen. Umbaumaßnahmen sorgen dafür, dass nicht nur große Mengen an Energie und damit bis zu 3.900 Tonnen Treibhausgase eingespart werden. Auch der Wasserverbrauch wird gedrosselt. Das Projekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm (UIP) des Bundesumweltministeriums mit rund einer Million Euro gefördert und ist ein wesentlicher Grundstein für weitere CO2- und Energiereduktionen. Die Initiative Responsible Care gibt es in Deutschland seit mehr als 30 Jahren. Responsible Care ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeitsinitiative Chemie hoch drei. Der Responsible-Care-Wettbewerb des VCI beginnt auf Landesebene. In den Landesverbänden wurden in diesem Jahr 70 Projekte eingereicht. Die Landessieger nehmen automatisch am Bundeswettbewerb teil.
Großinvestition in Diagnostik-Produktionszentrum
Dieser Nachhaltigkeits-Preis beflügelt Roche sicher auch für das aktuelle Investitionsvorhaben: Der Konzern wird, so die Ankündigung von Roche Anfang März dieses Jahres, an seinem Standort im Süden von München rund 600 Millionen Euro für den Bau eines modernen und nachhaltigen Produktionszentrums investieren. Hier sollen künftig Einsatzstoffe für eine Vielzahl an diagnostischen Tests, wie etwa zum Nachweis von Herz-Kreislauf- oder Infektionserkrankungen, hergestellt werden.
Damit wird das Biotechnologie-Zentrum in Penzberg weiter gestärkt. Der Neubau soll laut Planung bis 2027 fertiggestellt sein. Ziel der Investition ist die Erhöhung der Produktionskapazität sowie der Ersatz des alten Produktionsgebäudes aus Effizienz- und Nachhaltigkeitsgründen.
„Investitionen sind kein Selbstläufer im internationalen Standortwettbewerb. Als global agierendes Unternehmen ist es unser Wunsch, dass Deutschland offen für Innovationen bleibt und eine ´neue Deutschland-Geschwindigkeit’ schafft, um für uns auch in Zukunft ein zentraler Standort für Investitionen und Wertschöpfung zu bleiben”, sagte damals Dr. Claudia Fleischer, Geschäftsführerin von Roche Diagnostics GmbH.